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Anders als Andere.

Am 25. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Initiative «Raus aus der Massentierhaltung» ab. Die Alternative Bank Schweiz (ABS) teilt das Anliegen der Initiative, das auch für die Geschäftstätigkeit der ABS relevant ist: Schon seit ihrer Gründung vor über 30 Jahren schliesst die ABS industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung aus dem Anlage- und Kreditgeschäft konsequent aus.

Die vom Verein Sentience lancierte Initiative gegen die Massentierhaltung kommt am 25. September 2022 an die Urne. Die Initiative gegen Massentierhaltung fordert das Ende der industriellen Tierproduktion in der Schweiz. Konkret soll die Nutztierhaltung nach einer Übergangsfrist von 25 Jahren mindestens die Bio-Suisse-Anforderungen aus dem Jahr 2018 erfüllen müssen. Dasselbe soll für importierte Tierprodukte gelten, um Schweizer Bauern und Bäuerinnen nicht zu benachteiligen. Die von der Initiative als Mindeststandard definierten Bio-Suisse-Anforderungen betreffen Verbesserungen bei der Unterbringung der Tiere, den täglichen Zugang ins Freie für alle Nutztiere, die stärkere Begrenzung der Gruppengrössen pro Stall und schonende Schlachtung.

Die ABS unterstützt die Initiative gegen die Massentierhaltung. Die gesamte Geschäftstätigkeit der ABS unterliegt strengen Ausschlusskriterien. Zu den Ausschlusskriterien für das Anlage- und das Kreditgeschäft gehört die industrielle Landwirtschaft und damit auch die Massen- bzw. Intensivtierhaltung. Zudem ist die nachhaltige Landwirtschaft einer von neun Förderbereichen der ABS. Sämtliche Kredite der ABS im landwirtschaftlichen Bereich gehen in die nachhaltige Landwirtschaft.

Die Gegner der Initiative argumentieren unter anderem mit der Erhöhung der Preise für Fleisch und Milchprodukte als drohende Folge aus der Annahme der Initiative. «Dies ist eigentlich das einzige Gegenargument, das auch mich umtreibt», sagt Braida Dür, Landwirtin und Mitglied des Verwaltungsrates der ABS. «Allerdings gibt es grosses Potenzial, wenn wir unser Konsumverhalten anpassen und beispielsweise weniger häufig Fleisch essen, dafür bewusster und aus einer Produktion, die das Tierwohl respektiert und gleichzeitig klimafreundlich ist. Oder, indem wir überdenken, wie angemessen der Betrag ist, den wir monatlich für Essen versus zum Beispiel für Freizeit ausgeben.»

Einen weiteren Aspekt zum Kostenargument gibt der grüne Nationalrat und Mitglied im ABS-Verwaltungsrat Gerhard Andrey zu bedenken: «In der Schweiz gehen 30 Prozent der Nahrungsmittel wegen Lebensmittelverschwendung (Food Waste) verloren. Wenn wir diese Verschwendung konsequent reduzieren, können wir Mehrkosten in der Produktion kompensieren.» Hinzu komme, so der ABS-Verwaltungsrat, dass es nicht zwingend die realen Produktionskosten widerspiegele, wieviel wir am Ende beim Grossverteiler bezahlen. «Konventionelles Fleisch ist zu billig, Bio-Produkte zu teuer. Dazu gab es in den letzten Jahren immer wieder Berichte», sagt Gerhard Andrey (ein Beispiel hier): «Eine ehrliche Debatte über die Ursache von Kosten für Bio-Produkte wäre dringend notwendig.»

Die ABS teilt die Vision der Initiative von einer Schweiz ohne Massentierhaltung und ist von ihrer Mach- und Tragbarkeit überzeugt. Die vorgesehene Übergangsfrist ist mit 25 Jahren grosszügig bemessen. Die ABS folgt bereits seit der Gründung der Bank vor über 30 Jahren in allen Geschäftstätigkeiten der Vision von einer Schweiz ohne industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung.

Weitere Informationen:

Im Dezember 2021 widmete sich eine komplette Ausgabe der moneta dem Tierwohl. In einem Artikel dieser Ausgabe geht es um die Initiative gegen die Massentierhaltung und andere Initiativen zum Schutz von Tierrechten. Die moneta ist ein von der ABS herausgegebenes und von einer unabhängigen Redaktion produziertes Magazin rund um die Fragen einer nachhaltigen Wirtschaft.

Kontakt

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Katrin Wohlwend, Fachstelle Nachhaltigkeit
Tel. 062 206 16 64

E-Mail: katrin.wohlwend@abs.ch